Macht im Buddhismus
Der buddhistische, wenn nicht sogar der „asiatische“ Blick eines Nachdenkens über Macht hat zum Ziel jeglichen Dualismus zu überwinden. Er ist, in der Form, wie er im Westen wahrgenommen wird, nicht existiert; nicht wirklich. Als Beispiel hierfür mag der daoistische Ansatz herhalten, der sich im entsprechenden Zeichen manifestiert. Alles ist miteinander in Verbindung, enthält sich gegenseitig. Sachverhalte und Dinge stehen sich nicht wirklich als z.B. gut und böse, mächtig und ohnmächtig gegenüber. Diese Gegensätze sind Illusionen, die als Ursprung allen Leidens (Dukkha) durch eine entsprechende Praxis (Meditation/Kontemplation) zu überwinden sind.
In der „bodhipakkhiya-dhamma“ des Buddha, den „37 Schritten die zur Erleuchtung“, finden sich vier Faktoren, die „iddhipāda“, die Machtgefährten. Das Wort wird anscheinend auch mit „Erfolg“ oder „übernatürlicher Fähigkeiten“ (tib. Buddhismus) übersetzt. In der englischen Wikipedia wird die Herkunft dieses Pali Begriffs als Mischung (compound) der Begriffe „power“ bzw. „potency“ definiert. Ayya Khema und andere sprechen von den vier Machtgefährten.
Die vier edlen Wahrheiten
Deren vier Eigenschaften sind notwendige Hilfsmittel auf dem spirituellen Weg, um sich (und die Welt) vom Leiden/Kummer/Elend/der Unzufriedenheit/der Unerfülltheit (dukkha) und somit dessen materieller Macht zu befreien. Die vier Machtgefährten sind:
- die Konzentration der Absicht (chanda-samādhi)
- die Konzentration der Willenskraft (viriya-samādhi)
- die Konzentration des Bewußtseins (citta-samādhi)
- die Konzentration des Erwägens (Einsicht) (vīmamsā-samādhi)
Alle vier dienen der Selbstermächtigung. Sie werden in Meditation und Kontemplation geübt.