Gewalt

Gewalt ist kein Ausdruck von Macht, sondern eher von Ohnmacht. Wenn der Sprach(ohn)mächtige nicht mehr zu überzeugen vermag, schlägt er zu. Wenn das Betteln nichts mehr nützt wird gestohlen. Erst wenn die subtilen Machtbeziehungen (Regeln, Propaganda, Narrative, Verdeckung…) z.B. eines Staates scheitern, wird in den meisten Fällen auf „Gewalt“ zurückgegriffen. Wer seinen Platz im Machtgefüge akzeptiert oder gar genießt, spürt keine Gewalt - oder ignoriert sie sogar.

„Im Gegensatz zur nackten Gewalt kann sich die Macht mit Sinn verbinden. Vermittels ihres semantischen Potentials schreibt sie sich einem Verstehenshorizont ein.“

„Auch ein Werkzeug erhält seinen Sinn erst aus einem Wozu, nämlich aus dem Zweck- und Funktionszusammenhang. Der Sinn ist also ein Phänomen der Beziehung und des Beziehen.“ (Han, 37)