Staat und Macht

Foucault verbindet zuerst die Macht mit dem Gesetz. Das Regelwerk des Machtspiels.
"Das Problem auf den Staat bezogen stellen, heißt nach wie vor es im Sinne von Souverän und Souveränität zu stellen, also in Kategorien des Gesetzes." (Foucault, S.38)

Er formuliert folgende Erscheinungen der Macht in Abhängigkeit vom Staatsapparat mit "repressiver Funktion“. Sie gehen jedoch über den gewohnten Machtdiskurs hinaus:
"das Heer als Macht des Todes, Polizei und Justiz als Strafinstanzen usw. [...] was ich sagen will, ist, daß die Machtverhältnisse und infolgedessen die Analyse, deren man sie unterziehen muß über den Staat herausgehen müssen. [...] Der Staat ist Überbau in Bezug auf eine ganze Serie von Machtnetzen, die die Körper, die Sexualität, die Familie, die Verhaltensweisen, das Wissen, die Techniken usw. durchdringen, und diese Beziehungen werden ihrerseits von einer Art Über-Macht konditioniert und wirken konditionierend auf sie, die im wesentlichen um eine gewisse Anzahl großer Verbotsfunktionen herum strukturiert ist; aber diese Über-Macht mit ihren Verbotsfunktionen kann nur insofern wirklich greifen und sich halten, als sie in einer ganzen Reihe vielfältiger, nicht definierter Machtverhältnisse verwurzelt ist, die die notwendige Grundlage dieser großen Formen negativer Macht bilden,[...]." (Foucault S. 39) .